Eine klimaneutrale Wärmeversorgung spielt bei der Erreichung der Klimaziele eine wesentliche Rolle. Um die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu verringern, haben die Stadtwerke Kelheim ihr Biomasseheizkraftwerk nun um einen Pufferspeicher ergänzt.
Der Energieversorger investiert bereits seit Jahren in seine Netzinfrastruktur und ermöglicht durch die Erweiterung mittels Speichers eine effizientere Wärmeversorgung seiner Verbraucher mit erneuerbaren Energien. Sabine Melbig, Geschäftsführerin der Stadtwerke Kelheim, betont: „Neben der gestiegenen Nachfrage unserer Kunden nach Versorgung durch Fernwärme spielt für uns auch das Thema Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle. Wir müssen verantwortungsvoll mit den natürlichen, uns zur Verfügung stehenden Ressourcen umgehen. Das ist in unserem Unternehmensleitbild fest verankert“.
Bereits vor Wochen wurden im Kesselhaus des Heizkraftwerkes alle notwendigen Anbindungen für den Speicher vorbereitet. Ende Februar war es dann so weit und der rund 20 Meter hohe Pufferspeicher wurde mithilfe von Autokranen aufgestellt. Gespannt verfolgten Sabine Melbig, Felix Ipfelkofer (verantwortlicher Projektleiter der Stadtwerke) und Cetin Yasasin (Fachbereichsleiter Wärmeerzeugung Stadtwerke) die Präzisionsarbeit, mit welcher der Speicher exakt auf das dafür erstellte Fundament gesetzt und an die Leitungen zum Kraftwerk angeschlossen wurde. Auch Thomas Winkler von der Gammel Engineering GmbH aus Abensberg war als zuständiger Projektleiter der Planung mit vor Ort.
Als Bestandteil des Heizkraftwerkes dient der Pufferspeicher dazu, zeitliche Differenzen zwischen der Erzeugung und dem Verbrauch von Wärme auszugleichen. Das ermöglicht eine gewisse Glättung der tageszeitlichen Spitzenlasten, vor allem in den Morgenstunden. Der fossile Anteil wird gesenkt und der Deckungsanteil der Biomasse erhöht. Dadurch können große Mengen an CO2 eingespart werden. Mit einem wärmetechnisch nutzbaren Volumen von 200.000 Litern Heizwasser ergibt sich im Pufferspeicher der Stadtwerke Kelheim so eine Einsparung von ca. 62 Tonnen CO2 pro Jahr – für eine klimafreundliche und wirtschaftliche Zukunft Kelheims. Darüber freut sich insbesondere Bürgermeister Christian Schweiger, der gemeinsam mit Miriam Seidl, Geschäftsleiterin der Stadt Kelheim, den Pufferspeicher besichtigte.
2011 ging das Biomasseheizkraftwerk der Stadtwerke Kelheim in Betrieb. Aus naturbelassenen regionalen Holzhackschnitzeln wird Biowärme und -strom erzeugt. Der Kessel hat eine Feuerungswärmeleistung von 3.800 kW (Biomasse). Die Leistung der ORC-Turbine liegt bei 600 kW (elektrisch). Mit diesem Fernwärmenetz versorgen die Stadtwerke Kelheim ca. 73 Gebäude über eine Trassenlänge von rund 10 Kilometern.